Kürzlich hat das Team von Livy Care mehrere Tage Praktikum in einer Berliner Pflegeeinrichtung gemacht und dabei den Pflegekräften über die Schulter geschaut, Fragen gestellt, aber auch viele Fragen beantwortet. Für uns als Hersteller haben sich aus den wenigen Tagen spannende Erfahrungen ergeben, wir haben emotionalen Geschichten gelauscht und gleichzeitig noch einmal tiefe Einblicke in einen Beruf erhalten, den wir alle vielmehr würdigen sollten.
Unsere Tage im Berliner Pflegeheim sind geprägt von einer Mischung aus Neugier und Respekt. Als Mitarbeiter:innen vom Marketing, Sales und Development haben wir die Gelegenheit, hinter die Kulissen zu schauen, den Rhythmus und die unermüdliche Hingabe der Pflegekräfte kennenzulernen. Wir finden uns in einer Welt voller Geschichten wieder - Geschichten von Leben, Liebe und dem Ringen mit den Widrigkeiten des Alterns.
Die Zeit, die wir mit den Pflegenden verbringen, ist eine Reise durch ihre Leidenschaft und ihren Einsatz. Sie jonglieren mit Zeit und Ressourcen, um jedem/r einzelnen Bewohner:in die bestmögliche Pflege und Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Doch ihre Herausforderungen sind unübersehbar: Personalmangel, Zeitdruck, technische Schwierigkeiten und die Balance zwischen den Bedürfnissen aller Bewohner:innen.
Viele Tätigkeiten sind längst nicht mehr rein pflegerischer Natur. Pflegekräfte übernehmen viele Rollen gleichzeitig und sind sowohl Erzieher:innen, Friseure als auch Köche und Reinigungskräfte in einem. Jeden einzelnen Tag. "Entlastung fängt bei uns schon mit den kleinen Dingen an. Die Zeit für die tatächlichen pflegerischen Maßnahmen wird immer knapper und in der Regel muss nach den Notwendigkeiten entschieden werden. Wir favorisieren nicht, wir priorisieren. Man muss aus Zeitmangel auch mal Nein sagen oder Wünsche aufschieben, weil organisatorische Aufgaben im Hintergrund sonst für die nächste Schicht liegen bleiben. Da geht es ums Wäsche waschen oder Getränkekisten aus dem Lager holen. Tätigkeiten, die im Haushalt ganz normal sind und hier eben zu echten Zeitfressern werden. Sparen wir z.B. Laufwege, sparen wir auch wertvolle Zeit. Das nimmt uns Stress und gibt uns mehr Zeit für unsere Bewohner:innen und ihre Bedürfnisse."
Unser Praktikum im Pflegeheim war mehr als nur eine berufliche Erfahrung. Es war eine Reise durch Menschlichkeit und Dankbarkeit. Die Nähe zu den Pflegenden und Bewohner:innen hat unser Verständnis für die Bedeutung von Fürsorge und Mitgefühl vertieft. Es hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, die Geschichten derjenigen zu hören, die oft übersehen werden. Den Fachkräften zuzuhören und ihre tatsächlichen Ansprüche, Erwartungen und Herausforderungen zu verstehen.
Wir verlassen dieses Praktikum mit einem Herz voller Dankbarkeit für die Pflegekräfte, die täglich so viel leisten, und mit einem erweiterten Blick darauf, wie wir als Gesellschaft für die Bedürfnisse unserer Älteren sorgen können. Ihre Arbeit ist nicht nur wertvoll, sondern auch unermesslich bewundernswert. Wir haben als Gesellschaft die Verantwortung dafür zu sorgen, dass ihre Arbeit erleichtert werden kann. Wir stehen vor der Aufgabe, Lösungen zu bieten, die die tägliche Arbeit wieder auf die pflegerischen Tätigkeiten bündelt und so mehr Zeit für das Zwischenmenschliche ermöglichen. Digitale Assistenzsysteme sind dabei sehr willkommen sagen sie, denn neue Fachkräfte kommen zu wenige.
In einer Welt, die oft von Hektik und Lärm geprägt ist, haben uns die ruhigen Momente im Pflegeheim gelehrt, dass die wahren Schätze in den kleinen Gesten der Fürsorge liegen.
Danke an das Berliner Pflegewerk für diese ganz besondere Erfahrung.