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Stürze im Pflegeheim erkennen: Kamera vs. Radar

Geschrieben von Livy | Feb 13, 2023 10:09:25 AM
Stürze im Pflegeheim sind leider häufig vorkommende Ereignisse, die sowohl für die betroffene Person als auch für das Pflegepersonal eine große Herausforderung darstellen. Um solche Unfälle frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden, ist es wichtig, eine zuverlässige Überwachungstechnologie zu nutzen - sogenannte Sturzerkennungssysteme. 
Doch wie funktionieren diese eigentlich im Detail und was macht den Unterschied zwischen einer Kamera- basierten Sturzerkennung und einem Radar?
Und warum setzen wir bei der Livy Sensorstation gezielt auf die Kombination von Videokamera und Radar? Diese Fragen möchten wir Ihnen in unserem Artikel einmal genauer erläutern. 

Inhaltsverzeichnis 

1. Sturzerkennung mit Radar
   1.1. Vorteile der Sturzerkennung mit Radar
   1.2. Nachteile der Sturzerkennung mit Radar
2. Sturzerkennung mit Kamera 
   2.1. Vorteile der Sturzerkennung mit Kamera
   2.2. Nachteile der Sturzerkennung mit Kamera 
3. Kombination der Sturzerkennung basierend auf Radar und Kamera 

 

Da die Personalsituation in Pflegeeinrichtungen und Seniorenresidenzen immer angespannter ist, können Überwachungsysteme zur Sturzanalyse, Sturzprävention und zur Sturzerkennung für Sie zu einem effizienten Hilfsmittel werden. Zu welchem System sollten Sie greifen? 

Sturzerkennung mit Radar


"Radio Detection and Ranging" - kurz Radar - ist ein aktives Sende- und Empfangsverfahren im Mikrowellen-GHz-Bereich. Die Radarsensorik ermögliche eine Detektion, also eine Erfassung sowie das Tracking und die Lokalisierung eines oder mehrerer Objekte. Die von der Radarantenne gesendeten Radarwellen bewegen sich in Lichtgeschwindigkeit. Treffen diese Wellen auf Objekte, verändert sich das Signal und wird zurück zum Radarsensor reflektiert. Die empfangenen Wellen enthalten Informationen zum Objekt. Diese werden ausgewertet, um das Objekt zu identifizieren und lokalisieren. Diese „nicht-visuelle“ Erkennung liefert genaue Daten über die Geschwindigkeit, Position und Bewegungsrichtung eines Objektes. Damit kann folglich also auch identifiziert werden, ob eine Person stürzt. 

Die Vorteile einer Sturzerkennung mit Radar

  1. Unabhängig von Lichtverhältnissen
    Radarsysteme sind unabhängig von Lichtverhältnissen und funktionieren daher auch in Nacht bei Dunkelheit oder bei schwachem Licht durch z.B. Nachtischlampen. 
  2. Große Reichweite
    Radarsysteme haben grundsätzlich eine relativ große Reichweite im Vergleich zu Kameras und können hier je nach Installationsort eine größere Fläche abdecken. 
  3. Datenschutz und Privatsphäre werden gewahrt
    Dank der nicht-visuellen Erkennung ist der Einsatz von Radarsystemen nicht invasiv und bewahrt sowohl die Privatsphäre wie auch den Datenschutz von Personal und Pflegebedürftigen. 

Die Nachteile einer Sturzerkennung mit Radar

  1. Empfindlichkeit für Störungen:
    Radar-Systeme können durch andere elektronische Geräte, wie z.B. Mikrowellen oder WLAN-Signale, gestört werden, was zu falschen Alarmen oder zu einer mangelnden Erkennung führen kann.

  2. Einschränkungen in Bezug auf die Überwachung:
    Radar-Systeme sind nicht in der Lage, durch andere Hindernisse zu sehen, was es schwierig macht, Bewegungen hinter größeren Objekten wie z.B. Möbelstücken zu erkennen.
    Auch ist Radar abhängig von den erfassten Dimensionen und kann so z.B. nicht immer zentral an der Decke montiert werden. Dadurch wird der Erfassungsbereich dank Möbelstücken, Türen etc. eingeschränkt. Hier zeigt sich ein großer Nachteil zu Kamerasystemen. 

  3. Höhere Kosten:
    Radar-Systeme sind in der Regel teurer als Kamera-Systeme, was es für einige Einrichtungen schwieriger machen kann, sie zu implementieren.

  4. Schwierigkeit bei der Integration in bestehende Systeme:
    Die Integration von Radar-Systemen in bestehende Überwachungssysteme kann schwierig sein, da sie eine spezielle Technologie erfordern.

  5. Die Genauigkeit erkannter Bewegungen
    In einigen Fällen kann es schwierig sein, langsame Stürze mit einem Radar-System zu erkennen, da es für sie nicht empfindlich genug sein kann. Zudem kann es schwierig sein, zwischen einem Sturz und anderen Bewegungen zu unterscheiden, die ebenfalls zu falschen Alarmen führen können.  

  6. Unfähigkeit einer detaillierte Überwachung
    Da Radar-Systeme keine visuelle Überwachung bieten, kann es schwierig sein, die Ursache eines Sturzes oder die Verletzungen, die dabei entstehen, genau zu beurteilen.

Es ist wichtig zu beachten, dass jedes System seine eigenen Vor- und Nachteile hat und dass es wichtig ist, die spezifischen Anforderungen einer Einrichtung und die Bedürfnisse ihrer Bewohner:innen bei der Auswahl eines Systems zu berücksichtigen.

Sturzerkennung mit Kamera 

Kamerabasierte Sturzerkennungssysteme verwenden Computerbildverarbeitungs- und KI-Technologien, um Bewegungen in einem Überwachungsbereich zu erkennen und zu analysieren. Die Kamera nimmt Bilder oder Videoclips des Überwachungsbereichs auf und die Bildverarbeitungssoftware des Systems analysiert die Bewegungen von Personen und Objekten im Überwachungsbereich. Kamera-basierte Sturzerkennungssysteme haben in der Regel eine höhere Genauigkeit als Radar-basierte Systeme.

Die Vorteile einer Sturzerkennung mit Kamera

  1. Präzise Erkennung:
    Eine Kamera kann die Bewegungen einer Person präziser erfassen als andere Technologien wie z.B. Beschleunigungssensoren. Hängt man diese zentral an die Zimmerdecke, kann die Kamera auch Personen hinter Objekten erfassen. 
  2. Zusätzliche Informationen:
    Eine Kamera kann auch zusätzliche Informationen wie die Umgebung und den Kontext einer Person bereitstellen, was für eine bessere Beurteilung der Situation nützlich sein kann.
    So kann z.B. die Position definiert werden, in der sich eine Person befindet. (liegen, sitzen oder stehen).
  3. Verhinderung falscher Alarme:
    Durch die Verwendung einer Kamera kann man sicherstellen, dass ein Alarm nur dann ausgelöst wird, wenn tatsächlich ein Sturz stattgefunden hat, und nicht durch andere Faktoren wie z.B. ein plötzliches Hinlegen oder Ähnliches. Die Erkennung arbeitet hier deutlich präziser als ein Radar und wertet mehr Daten aus, um eine zuverlässige Erkennung zu geben. 
  4. Möglichkeit zur Überwachung:
    Eine Sturzerkennung mit Kamera kann auch genutzt werden, um eine Überwachung in Echtzeit zu gewährleisten, was bei älteren oder kranken Menschen von Vorteil sein kann.
  5. Multimediale Datenerfassung:
    Eine Kamera ermöglicht es auch, multimediale Daten wie Bilder oder Videos zu erfassen. 
    Je nach Einsatzgebiet so in der Nachbearbeitung eines Sturzes der Vorgang etc. besser ausgewertet und dokumentiert werden.
 

Die Nachteile einer Sturzerkennung mit Kamera

  1. Abhängig von Lichtverhältnissen
    Bei schlechten Lichtverhältnissen oder in der Dunkelheit können die Bilddaten nicht richtig erfasst und ausgewertet werden. 
  2. Datenschutzprobleme
    Der Einsatz von Kameras kann Datenschutzprobleme aufwerfen, da es sich um personenbezogene Daten handelt, wenn die Bilddaten der Personen nicht abstrahiert werden. 

Welche Technologie besser ist, hängt von den spezifischen Anforderungen und Zielen des Einsatzbereichs ab. Für eine genaue Überwachung von Bewegungen und Körperhaltungen eignet sich eine kamerabasierte Sturzerkennung besser, während für eine Überwachung in schlechten Lichtverhältnissen oder bei Hindernissen eine radarbasierte Sturzerkennung geeigneter sein kann.
Kombiniert man beide, kann man die Vorteile beider Systeme nutzen, um die Nachteile des einen mit dem jeweils anderen System zu kompensieren. 

Warum kombinieren wir für die Livy Sturzerkennung Kamera und Radar? 


Die Kombination von kamera- und radarbasierter Sturzerkennung kann eine Vielzahl von Vorteilen bieten, insbesondere im Kontext der Pflege von älteren Menschen:

  1. Erhöhte Genauigkeit:
    Durch die Kombination beider Systeme kann man eine höhere Genauigkeit der Sturzerkennung erreichen, da jedes System seine eigenen Stärken und Schwächen hat und somit potenzielle Fehler des einen Systems durch das andere ausgeglichen werden können.

  2. Vermeidung falscher Alarme:
    Die Kombination von Kamera- und Radar-basierter Sturzerkennung kann dazu beitragen, dass falsche Alarme vermieden werden, da beide Systeme miteinander verknüpft werden und sich gegenseitig bestätigen müssen, bevor ein Alarm ausgelöst wird.

  3. Monitoring in verschiedenen Umgebungen:
    Durch die Kombination beider Systeme kann man ein Monitoring sowohl in guten Lichtverhältnissen als auch in schlechten und bei Hindernissen gewährleisten, was für die Pflege von älteren Menschen von Vorteil sein kann. So kann die Livy Sensorstation an der Decke montiert werden und lässt ein uneingeschränktes Sichtfeld auf Personen zu - bei Tag und bei Nacht. 

  4. Maximale Genauigkeit unter Berücksichtigung des Datenschutz 
    Während der Datenschutz und die Privatsphäre bei Radar bereits gewahrt wird, stellt dies bei Kameras meist ein Problem dar. Bei Livy werden die Bilddaten der Personen deshalb zusätzlich abstrahiert und erlauben keinerlei Rückschlüsse auf die Person selbst. 
    Dadurch erzielen wir in Kombination beider Systeme maximale Genauigkeit der Sturzerkennung unter gleichzeitiger Berücksichtigung des Datenschutzes und der Privatsphäre. Mehr Informationen dazu, finden Sie in unserem Artikel: 
    https://livy-care.com/livy-care-blog/ueberwacht-livy-care-ihre-pflegekraefte

Insgesamt bietet die Kombination von kamera- und radarbasierter Sturzerkennung also eine umfassendere Lösung, die eine höhere Genauigkeit und Vermeidung von Fehlalarmen bietet und eine Sturzerkennung in verschiedenen Umgebungen und Lichtverhältnissen ermöglicht.
Wir möchten Ihnen höchste Sicherheit und eine effiziente Sturzerkennung für Ihre Sturzprohylaxe bieten.
Daher setzen wir auf die Kombination beider Systeme und erreichen damit maximale Ergebnisse.
Sie wollen noch mehr über effektive Sturzerkennung lernen? Lesen Sie hierzu auch unseren Vergleich von Klingelmatten und KI-basierter Sturzerkennung.  Sie haben weitere Fragen? Gerne beantworten unsere Experten:innen Ihnen Ihr Anliegen in einem unverbindlichen Beratungsgespräch.

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