Mehr Befugnisse im Diabetesmanagement für Pflegekräfte

Mehr Verantwortung, mehr Eigenständigkeit – und mehr Chancen für eine bessere Versorgung:
Mit einem neuen Gesetz will die Bundesregierung Pflegekräften erweiterte Kompetenzen geben, unter anderem im Diabetesmanagement – einer der häufigsten Nebendiagnosen in Pflegeheimen.
Künftig sollen qualifizierte Fachkräfte nicht nur messen, sondern auch eigenständig auf kritische Werte reagieren, geeignete Maßnahmen einleiten und Folgeverordnungen für notwendige Hilfsmittel veranlassen – Aufgaben, die bisher Ärztinnen und Ärzten vorbehalten waren.Die Regelung gilt für die ambulante Pflege ebenso wie für stationäre Einrichtungen, Demenz-Wohngemeinschaften und betreutes Wohnen. Ziel ist es nicht nur, die Versorgung zu verbessern, sondern auch, den Pflegeberuf durch erweiterte Handlungsspielräume attraktiver zu machen.

Diabetes – die unterschätzte Herausforderung

In deutschen Pflegeheimen gehört Diabetes längst zum Alltag – und doch wird das Ausmaß oft unterschätzt. Fast jeder vierte Bewohner ist betroffen, bei Menschen über 65 steigt das Risiko rapide an. Die Krankheit ist heimtückisch: Schwankende Blutzuckerwerte können sich innerhalb weniger Stunden entwickeln und im schlimmsten Fall lebensgefährlich werden. Für Pflegekräfte ist das ein ständiger Balanceakt zwischen Fürsorge und akuter Gefahrenabwehr. Claudia Lenden, Pflegefachfrau und Diabetesberaterin, berichtet: „Viele ältere Diabetiker in Pflegeeinrichtungen haben extreme Schwankungen – nicht, weil sich niemand kümmert, sondern weil Zeitdruck, Personalmangel und fehlende Schulung im Umgang mit Diabetes den Alltag bestimmen.“

Dieses Zusammenspiel aus hoher Prävalenz, knappen Ressourcen und komplexer Betreuung ist ein Grund, warum manche Betroffene den Schritt ins Pflegeheim vermeiden – aus Sorge, dort nicht ausreichend und kontinuierlich betreut zu werden.

Mehr Befugnisse – mehr Verantwortung

Die neuen Regelungen geben Pflegekräften im Diabetesmanagement mehr Entscheidungsspielraum.
Das bedeutet: regelmäßige Blutzuckerkontrollen, gezieltes Eingreifen bei Unter- oder Überzuckerung und besondere Aufmerksamkeit in Phasen, in denen das Risiko besonders hoch ist – etwa direkt nach den Mahlzeiten oder in ohnehin stark belasteten Zeiten. Gerade dann zählt jede Minute, um Komplikationen zu verhindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu sichern. Doch dieser Zugewinn an Handlungsmacht bringt auch eine Kehrseite mit sich: Ob er den Beruf tatsächlich attraktiver macht, ist offen – denn mit jeder zusätzlichen Aufgabe wächst auch die Verantwortung, die in der Pflege ohnehin schon enorm ist. Mehr Kompetenzen können nur dann ihr volles Potenzial entfalten, wenn Pflegekräfte die nötige Zeit, Unterstützung und Ausstattung haben, um sie auch unter hohem Arbeitsdruck zuverlässig auszuführen. 

Digitale Unterstützung macht den Unterschied

Damit erweiterte Befugnisse nicht zur Überlastung führen, braucht es Systeme, die Pflegekräfte gezielt entlasten – gerade bei einer Erkrankung wie Diabetes, bei der schon kurze Zeiträume ohne Kontrolle gefährlich werden können. Pflegeassistenzsysteme wie Livy Care stellen sicher, dass kritische Werte sofort erkannt und notwendige Maßnahmen ohne Verzögerung eingeleitet werden. Automatisierte Blutzuckermessungen, direkte Übertragung in die Pflegedokumentation und Alarme bei Auffälligkeiten reduzieren den manuellen Aufwand, beschleunigen Reaktionen und erhöhen die Sicherheit für Bewohner und Personal. So werden die neuen Befugnisse nicht zur zusätzlichen Last, sondern zu einer echten Chance, die Versorgung nachhaltig zu verbessern.

Jetzt mehr über automatisierte Blutzuckermessungen durch Livy Care erfahren: