Die schwerwiegenden Folgen von Liegetraumen bei dementen Menschen und wie KI-basierte Sturzerkennung ihnen vorbeugen kann

Das Wohlbefinden und die Sicherheit von Menschen mit Demenz sind von höchster Bedeutung.
Ein Risiko welches sich vor allem bei Demenz erhöht, ist ein Liegetrauma in Folge eines Sturzes. In diesem Blogbeitrag wollen wir uns auf die ernsten Konsequenzen von Liegetraumen konzentrieren und wie modernste Technologien, insbesondere KI-basierte Sturzerkennungssysteme, dazu beitragen können, solche Unfälle zu verhindern.

Rita starb mit 79 Jahren an den schweren Folgen eines Liegetraumas in einem Pflegeheim. 

Rita war im mittleren Stadium einer Demenz und zeigte bereits mehrfach Hinlauftendenzen. Nur einige Wochen vor ihrem Tod stürzte sie nachts auf dem Flur der Einrichtung, als sie glaubte, ihren Sohn suchen zu müssen und erlitt eine Prellung an ihrer Hüfte.
Durch die Prellung war sie in ihrer Mobilität stärker eingeschränkt als üblich und traute sich nicht mehr richtig sich gerade aufzurichten.
In der Nacht als Rita erneut stürzte, wollte sie sehr wahrscheinlich wieder zu ihrem Sohn und machte sich im Nachthemd aus dem Bett zur Tür. 
Rita hatte das Licht nicht eingeschaltet und tapste im Dunkeln durch ihr Zimmer. Dabei stolperte sie offenbar in ihren Schuhe und fiel seitlich auf den Kopf.
Rita konnte nicht nach Hilfe rufen. Sie konnte sich nicht aufrichten und den Notrufknopf an ihrem Bett betätigen. Rita blieb liegen. Viele Stunden lag sie allein auf dem kalten Boden. Sie fror und krampfte immer wieder vor Schmerz zusammen. Ohne ausreichende Orientierung und in dem Glauben, sie wäre allein daheim, lag sie am Boden und konnte sich nicht einmal vor der spürbaren Kälte des Lenoleumbodens schützen. 
Man fand sie erst am nächsten Morgen und rief sofort den Krankenwagen. 
Wenige Stunden später verstarb Rita im Krankenhaus - ihr Sohn hielt dabei ihre Hand. 

Rita ist nur eine von fast 10.000 Pflegebedürftigen pro Jahr, die aufgrund der Folgen eines Sturzes versterben.

Schwere Folgen von Liegetraumen

Liegetraumen sind schwere Folgen von zumeist Stürzen oder bestimmten Erkrankungen.
Bei dementen Menschen ist das Risiko besonders hoch, da sie oft an Gleichgewichtsproblemen, kognitiven Beeinträchtigungen und motorischen Einschränkungen leiden. Zumeist entstehen Liegetraumen, wenn Personen nach einem Sturz für etliche Stunden oder gar Tage in ihrer Position ausharren und sich nicht mehr allein aufrichten können. Dadurch droht je nach Situation und dem inividuellen Allegmeinbefinden der Person schnell eine Unterkühlung und eine stark verminderte Durchblutung der Gliedmaßen und Organe. Im schlimmsten Fall - so wie bei Rita - führt ein Liegetrauma zum Tod. Meistens jedoch zu irreparablen Schäden und somit einer langfristig höheren Pflegebedürftigkeit. Stürze sind die häufigste Ursache für Liegetraumen und vor allem, wenn Stürze nicht frühzeitig wahrgenommen Sturzverletzungen und Liegetraumen können sich auf unterschiedlichste Art äußern und sind nicht immer sofort von außen sichtbar: Knochenbrüche, Prellungen, Verletzungen des Kopfes, innere Blutungen, starke Unterkühlungen, Durchblutungsstörungen und dadurch ausgelöstes Herzflimmern bei plötzlicher Bewegung der gestürzten Person, Muskelzerfall bis hin zum Tod. 

 

KI-basierte Lösungen zur Vermeidung von Liegetraumen


Dank des Fortschritts in der künstlichen Intelligenz gibt es innovative Technologien, die dabei helfen können, Liegetraumen bei dementen Menschen zu verhindern. KI-basierte Sturzerkennungssysteme nutzen Sensoren und Algorithmen, um ungewöhnliche Bewegungsmuster zu erkennen, die auf einen drohenden Sturz hinweisen. Sobald ein potenzieller Sturz erkannt wird, sendet das System automatisch eine Warnung an das Pflegepersonal oder die Angehörigen, um sofortige Hilfe zu ermöglichen.

Unsere Lösung Livy Care geht sogar noch einen Schritt weiter bzw. setzt früher an und warnt das Pflegepersonal je nach Bedarf der pflegebedürftigen Person bereits, wenn diese das Bett verlässt, um ein präventives Eingreifen und Unterstützen zu ermöglichen. 

Vorteile der KI-Sturzerkennung:

Eine KI-Sturzerkennung ermöglicht eine frühzeitige Reaktion auf einen Sturz und verringert gleichzeitig die Wahrscheinlickeit, dass dieser unbemerkt bleibt um ein Vielfaches, was die Chancen auf eine schnelle medizinische Versorgung erhöht und potenzielle Komplikationen reduziert.
Durch das frühzeitige Unterstützen durch Pflegekräfte können schwere Langzeitschäden vermieden werden, die zu Liegetraumen oder gar dem Tod führen. 
Vor allem demente oder verletzte Personen, die sich nach einem Sturz nicht mehr beim Pflegepersonal bemerkbar machen können, erhalten so im Ernstfall schnelle Hilfe. 

Im Fall von Livy Care können Sie mit unseren Funktionen "Bett verlassen" und "Raum verlassen" Stürzen vorbeugen und somit die Sturzprävention für demente Personen verbessern. 

Darüber hinaus können diese Systeme auch zur präventiven Analyse von Sturzmuster verwendet werden, um mögliche Risikofaktoren zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Sturzprävention zu ergreifen. Denn oft stürzen Klient:innen in ihren Zimmern vollkommen unbemerkt und stehen danach allein wieder auf. Aus Scham werden (vermeintliche) Stürze dem Pflegepersonal nicht gemeldet oder geraten bei dementen Personen schnell in Vergessenheit. 

Nehmen Sie also vermehrt Sturzmeldungen wahr, können Sie diese analysieren und Ihre Sturzprophylaxe optimal an die neuen Bedürfnisse Ihrer Klient:innen anpassen. 


Ein kleiner Appell von unserer Seite:
Es ist wichtig, dass Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und Angehörige von dementen Menschen sich über die Bedeutung der Sturzprävention und die damit einhergehenden Folgen umfänglich informieren. 
Investitionen in Sturzerkennungssysteme können Leben retten, das Leiden verringern und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Gleichzeitig schaffen Sie für Pflegekräfte eine psychische und körperliche Entlastung und schaffen mehr Zeit für echte Pflegetätigkeiten. Gemeinsam können wir dazu beitragen, Liegetraumen Ihrer Klient:innen effektiv vorzubeugen und ihnen ein sicheres und würdevolles Leben zu ermöglichen.

Wir laden Sie ein, sich von unseren Expert:innen unverbindlich beraten zu lassen.