Stambulant: Durchbruch oder Dauerbaustelle?

Stambulant – Durchbruch oder Dauerbaustelle?

„Stambulant“ – eine Wortschöpfung aus stationär und ambulant – steht für ein Pflegekonzept, das das Beste aus beiden Welten vereinen soll. Stationäre Leistungen werden mit ambulanten Elementen kombiniert, um Bewohnern mehr Selbstbestimmung zu ermöglichen und Einrichtungen flexibler zu machen. In der Theorie klingt das wie die Antwort auf Fachkräftemangel und steigende Pflegekosten – doch in der Praxis ist der Weg dorthin alles andere als einfach.

Das Potenzial von Stambulant
In einer stambulanten Einrichtung entscheiden Pflegebedürftige selbst, welche Leistungen sie in Anspruch nehmen und zahlen nur für das, was sie wirklich nutzen. Das kann die Eigenanteile spürbar senken. Für Betreiber bietet das Modell die Chance, Personal bedarfsgerechter einzusetzen und alternative Wohnformen wie Demenz-WGs oder Mehrgenerationenhäuser wirtschaftlich tragfähig zu gestalten. Solche Konzepte sparen nicht nur Kosten, sondern fördern auch das Gemeinschaftsgefühl und individuelle Betreuung.

Die Kehrseite der Medaille
So vielversprechend die Idee klingt, so groß sind die Hürden bei der Umsetzung. Unterschiedliche Abrechnungssysteme prallen aufeinander, Dokumentationspflichten verdoppeln sich, und die Vertragsgestaltung wird zur komplexen Herausforderung. Hinzu kommt, dass klare gesetzliche Regelungen vielerorts fehlen, was immer wieder zu Konflikten mit Kostenträgern führt. Auch für das Personal kann stambulant zur Belastungsprobe werden: Wer zwischen stationären und ambulanten Aufgaben wechselt, braucht nicht nur Flexibilität, sondern muss auch mit einem höheren Stresslevel rechnen. Wird das Leistungsangebot zu stark reduziert, droht zudem die Gefahr, dass Bewohner nicht ausreichend versorgt werden.

Kritischer Blick
Seit Jahren gilt stambulante Pflege als vielversprechendes Zukunftsmodell, doch der Sprung von der Theorie in den Alltag gelingt bisher nur selten. Diverse Pilotprojekte belegen zwar die Vorteile, doch fehlende Standards, komplizierte Finanzierungswege, unklare Zuständigkeiten, überflüssige Bürokratie und ein politisches Hin-und-Her bremsen den flächendeckenden Einsatz. Die entscheidende Frage lautet daher: Kann stambulant die Versorgung tatsächlich verbessern oder entsteht am Ende nur ein zusätzliches Bürokratiemonster?

Stimmen aus der Praxis
Aus Sicht vieler Träger und Pflegekräfte steht fest, stambulant kann funktionieren, wenn die politischen Rahmenbedingungen endlich klar definiert werden. Branchenvertreter berichten von fertig geplanten Projekten im Millionenbereich, die derzeit auf Eis liegen, weil verbindliche gesetzliche Vorgaben fehlen. Die Investitionsbereitschaft und das Interesse sind hoch, doch ohne verlässliche Regeln und eine gesicherte Finanzierung bleibt das Modell in der Warteschleife. Für viele Einrichtungen ist das frustrierend: Die Konzepte stehen, der Bedarf ist da, nur die Umsetzung stockt.

Damit aus der Idee Realität wird
Stambulant kann eine Brücke zwischen klassischer Heimversorgung und selbstbestimmtem Wohnen schlagen. Doch solange die Rahmenbedingungen nicht eindeutig geregelt sind, droht das Modell zwischen den Systemen steckenzubleiben – mit allen Nachteilen beider Seiten. Ob es sich durchsetzt, hängt weniger v
on der Idee selbst ab, sondern davon, ob Politik, Kostenträger und Einrichtungen an einem Strang ziehen.

Ein weiterer Knackpunkt bleibt die Dokumentationslast: Wenn stationäre und ambulante Elemente kombiniert werden, drohen doppelte Protokolle, verschiedene Systeme und ein hoher Zeitaufwand für das Personal. Genau hier könnte Livy Care mit der ganzheitlich KI-Raumassistenz entlasten. Mit automatisierten Einträgen von vorgefertigten Sturzprotokollen über Vitalwertmessungen wie Blutzucker bis zu allgemeinen Ereignisprotokollen für bessere Nachvollziehbarkeit im Ernstfall reduziert Livy Care den manuellen Aufwand und sorgt dafür, dass wichtige Informationen schnell, vollständig und sicher dokumentiert werden. Das spart Zeit, senkt den Stress und schafft wieder mehr Freiräume.

Jetzt Demo vereinbaren und echte digitale Unterstützung kennenlernen: